Madagaskar

Schon der Name weckt Assoziationen an Ferne und Exotik, an fremde Gewürze, faszinierende Menschen, fantastisches Wetter und Wasser bis zum Horizont. Und tatsächlich, Madagaskar ist ein kleines Paradies östlich des afrikanischen Kontinents, mitten im Indischen Ozean; zumindest dann, wenn Wassersport und Entdeckerfreude zu einem gelungenen Urlaub unbedingt dazugehören. Das Attribut „klein“ mag manchem allerdings nicht ganz zutreffend vorkommen, wenn man Madagaskar mit den Nachbarinseln Mauritius und La Réunion vergleicht. Flächenmässig stellt Madagaskar nach Indonesien den zweitgrössten Inselstaat der Welt dar. Im Vergleich zum oft schwer gebeutelten schwarzen Kontinent aber ist das „klein“ dann eben doch angebracht.

• Wasser, Wasser, Wasser – und Sonne

  Madagaskar begeistert mit grossem Facettenreichtum und hat für die unterschiedlichsten Ansprüche einiges zu bieten. Ganz vorneweg wird dieses Land sich als ideal für alle erweisen, die tauchen, schnorcheln, schwimmen wollen oder die gern Bootstouren unternehmen. Die Unterwasserwelt ist noch fast unberührt, es gibt grossartige Strände und auf kleinen Inselchen an der Küste der Hauptinsel finden Besucher noch Einsamkeit und Ruhe. Überhaupt ist Madagaskar touristisch noch nicht voll entdeckt. Zwar legen regelmässig Kreuzfahrtschiffe an, doch die Pauschaltouristen sind noch nicht angekommen. Umso empfehlenswerter ist das Land für alle, die ihr Reiseziel im Urlaub richtig kennenlernen möchten und ihren Aufenthalt gern individuell gestalten möchten.

• Berge, Vulkane, Bäume und wilde Tiere

  Neben jeder Menge Wassersport und Strandleben sind auch viele andere Outdoor-Aktivitäten möglich. Madagaskar hat Berge, verfügt über Nationalparks mit Regenwald und die Tierwelt sucht ihresgleichen. Allerdings wird sie sich selbst nirgendwo sonst wiederfinden, denn die Zahl der Spezies, die ausschliesslich auf Madagaskar vorkommen, ist gross. Naturforscher und Tierenthusiasten sind auf der Insel deshalb keine Seltenheit. Ursache für den Artenreichtum sind die Vulkane der Insel, die bis vor knapp 15.000 Jahren noch aktiv waren. Damals wird Madagaskar eine zum Teil sehr karge Insel gewesen sein, die regelmässig mit Lava fertig werden musste. Seit die Vulkane erkaltet sind, konnte sich einzigartiges Leben entwickeln. Zu den bekanntesten Vertretern der Tierwelt gehören die nur hier heimischen Lemuren, auch Maki genannt, mit kuscheligem Fell, etwas tapsigem Auftreten und einem drolligen Blick.

  Egal, wie toll das Wasser und das Tauchrevier sein mögen, auch die Baobab-Allee sollte sich kein Reisender entgehen lassen. Die Baumriesen, die irgendwie ausschauen, als seien sie umgekehrt aus der Erde gewachsen, gibt es so nirgendwo sonst auf der Welt zu sehen. Wenn der Strand noch (mindestens) einen weiteren Tag warten kann, dann geht es ab in einen der Nationalparks Madagaskars. Tropischer Regenwald, Hängebrücken und duftende Plantagen mit Anpflanzungen von Vanille, Gewürznelken und Zimt – die Auswahl an Zielen ist wirklich gross und von grosser Klasse.

  Wen überrascht es noch, dass Madagaskar auch in kultureller Hinsicht ein echtes Schmankerl ist? Bis ins 18. Jahrhundert hinein haben hier regionale Könige das Zepter geführt und den Inselstaat regiert. Ihre Paläste sind bis heute erhalten und können besichtigt werden.

  Doch auch die Gegenwart hat ihren Platz auf Madagaskar – und ihre Reize. Die Hauptstadt Antananarivo muss man vielleicht nicht aussprechen können, aber man sollte sie gesehen haben. Diese noch recht junge Stadt verfügt ebenfalls über einen Königspalast, aber vor allem auch über einen Markt. Der „Analakely“-Markt ist ein echtes Ereignis. Berge von farbenfrohen Früchten und Gemüsesorten werden hier gehandelt, aber auch alles sonst, was die Einheimischen für das Leben brauchen. Es wird gefeilscht, was das Zeug hält, es werden Spezialitäten angeboten – hat jemand Appetit auf gegrillte Eidechsen? – es wird Kunsthandwerk und Kitsch angeboten. So hautnah werden Reisenden dem Alltag auf Madagaskar kaum irgendwo sonst begegnen.

• Die beste Reisezeit

  Auf Madagaskar herrschen unterschiedliche Klimazonen, sodass eine einheitliche Empfehlung nicht ganz einfach ist. Dennoch: Für eine Rundreise, die in alle Regionen des Inselstaats führt, bieten sich entweder später April und früher Mai, oder später September und früher Oktober an.

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